Der „Autarkie-Globe“
Als wir verschiedene Kleinbiogasanlagen verglichen haben, berichteten uns die Entwickler der Village Biogas-Technologie von einer weiteren interessanten Entwicklung: dem „Autarkie-Globe“. Wir fanden das Thema der Entwicklung einer Energieinsel für Selbstversorger so spannend, dass wir darüber mehr wissen wollten.
Allein mit der Sonne und Bioabfällen selbst Strom und Gas produzieren und ganz nebenbei Nutzpflanzen ziehen – was zunächst wie ein autarker Wunschtraum klingt, wird mit dem „Autarkie-Globe“ Wirklichkeit. Möglich macht‘s die Verbindung einer kompakten Biogasanlage mit Solartechnologie und einem Hydroponik-System.
Der „Autarkie-Globe“ wurde als Schnittstelle für verschiedene Systeme entwickelt, die je nach Interesse kombiniert werden können. Dabei sind die Anlagen in der geodätischen Kuppel so aufeinander abgestimmt, dass die Versorgung jederzeit gewährleistet ist.
Und so funktioniert’s
Auf der Kuppel befinden sich Solarthermie-Platten, die Sonnenstrahlung in Wärme umwandeln. So wird der Innenraum des Globes aufgewärmt. Gleichzeitig wir die eingebaute Kleinbiogasanlage angeheizt. Hier werden Grünschnitte und Bioabfälle verwertet. Das erzeugte Biogas kann anschließend zum Kochen und Grillen, zum Heizen oder auch zum Betreiben von Biogas-Kühlschränken und Gaslampen genutzt werden.
Photovoltaik-Platten auf dem Dach sichern zeitgleich die Stromversorgung im Globe. Reguliert und aufeinander abgestimmt wird das komplette System durch eine Steuerung die per Display bedienbar ist.
Wohnraum oder Gewächshaus
Wie sich bereits gezeigt hat, kann in der Kuppel ein Lifestyle-Bereich von ca. 10 m² entstehen. So entsteht ein kleines Wohnzimmer im Freien, wo man gemütlich essen, lesen, oder mit Freunden einen schönen Abend verbringen kann.
Spannend ist darüber hinaus die alternative Möglichkeit, den Globe als Gewächshaus inkl. einer Hydroponik-Anlage zu nutzen. Denn die Kleinbiogasanlage und der „erdelose Gartenanbau“ funktionieren in einer besonderen Synergie miteinander. Bei der Entstehung von Biogas verbleibt im Bioreaktor ein dünnflüssiger, natürlicher Dünger, der in die Hydroponikanlage eingespeist wird. Er ist reich an Schwefel, Stickstoff und Phosphor und somit ein ideales Pflanzenwachstumsmittel. Der Dünger wird in einem Kreislauf durch die Schläuche gespült, auf denen Nutzpflanzen wachsen. Diese wiederum entziehen ihm die wertvollen Nährstoffe. Anschließend läuft die Flüssigkeit in einen Vorratsbehälter zurück, bevor es erneut in das Hydroponiksystem gepumpt wird. So kann man rund ums Jahr frisches Gemüse heranziehen!
Fazit
Wir sind gespannt wann der Autarkie-Globe auf dem Markt verfügbar sein wird und werden diesen dann ausgiebig testen – so viel steht fest! Laut den Entwicklern ist die Markteinführung bereits für 2019 angedacht.