Platz und Ressourcen sparen mit Aquaponik

Die Bandbreite an Lebensmitteln die heute in Supermärkten steht, lässt keinen noch so ausgefallenen Essenswunsch offen. Wer jedoch nicht nur selbst bestimmen will, was auf seinem Teller landet, sondern auch die Anzucht eigenständig übernehmen möchte, gerät im Eigenheim schnell an eine Grenze: Platz.

„Aquaponik“ stellt ein vielversprechendes Konzept dar, um nicht nur Gemüse, sondern auch Fisch platzsparend unter einem Dach zu produzieren. Die Größe der Anlage kann dabei von der einer Regentonne bis zum großen Gewächshaus variieren. Doch was steckt genau dahinter?

Der Begriff setzt sich zusammen aus Aquakultur und Hydroponik. Aquakultur steht dabei für die kontrollierte Zucht von Fischen, Muscheln, Krebsen oder auch Algen. Hydroponik wiederum beschreibt das Heranwachsen von Pflanzen ohne den Einsatz von Erde auf einer nährstoffhaltigen Wasserlösung. Aquaponik kombiniert die beiden Ansätze: Unten wachsen die Fische heran, oben die Frucht.

Weil`s funktioniert: „Tomatenfische“

Die Anlagen funktionieren als geschlossener Kreislauf. Ein typisches Beispiel stellt die Kombination von Süßwasserfischen und Tomatenpflanzen dar. Bei Fütterung der Tiere verbleiben Futterreste und Ausscheidungen im Fischtank. Das verschmutzte Wasser wird kontinuierlich durch einen mechanischen und anschließend einen mit Mikroorganismen besiedelten Biofilter gereinigt. Enthaltenes Ammonium wird dabei von den Mikroben in den Pflanzendünger Nitrat umgewandelt. Das so aufbereitete Wasser läuft im Anschluss durch Rinnen, in denen die langen, weißen Wurzeln der darüber angebrachten Tomatenpflanzen hängen. Diese entnehmen die Nährstoffe und werden auch ohne festen Boden bestens versorgt. Anschließend wird das Wasser zurückgeleitet.

Clever: Besonders gut eignen sich wärmeliebende Süßwasserfische und Meeresbewohner, wie Tilapien oder Afrikanischer Welse, da diese schnell wachsen. Ihr Becken kann direkt mit der Abwärme angekoppelter Biogasanlagen geheizt werden. Verfügbare Ressourcen werden somit restlos verbraucht und der Geldbeutel geschont. Ganz nebenbei trägt man zum Schutz natürlicher Fischbestände bei und weiß am Ende des Tages ganz genau, was auf dem eigenen Teller liegt.